Schon die alten Ägypter kannten eine Art Lift, durchgesetzt für den Transport von Menschen hat sich der Aufzug aber erst im 19. Jahrhundert. Eine kurze Reise durch die wichtigsten Entwicklungsschritte im Aufzugsgeschäft.
2500 v. Chr.
Die Erfindung des Flaschenzugs ist alt. Bereits die alten Ägyptern sollen für den Bau der Pyramiden ein Flaschenzugsystem genutzt haben. Damit haben sie die bis zu 2,5 Tonnen schweren Steine in die Höhe befördert.
236 v. Chr.
Die Erfindung des ersten bekannten Aufzugs wird Archimedes, dem griechischen Mathematiker, Physiker und Astronomen, zugeschrieben. Seine Anlage wurde mit Seilen und Rollen betrieben. Die frühen Aufzüge, deren Überreste in mehreren alten griechischen Theatern gefunden wurden, wurden von Menschen, Tieren oder Wasser angetrieben. Sie dienten in erster Linie zum Heben schwerer Lasten.
80 n. Chr.
Im Kolosseum in Rom spielten Aufzüge eine zentrale Rolle. Mit mindestens 28 Aufzügen, die mit Muskelkraft von Sklaven bewegt wurden, haben die Römer Gladiatoren und wilde Tiere für die Kämpfe in die Arena befördert. Die Aufzuganlagen bestanden aus einem Holzgerüst, einem Seil, diversen Umlenkrollen und einer Doppelwinde. Sie wurden von vier Personen bewegt.
1300
Im Mittelalter wurden mit der Seilwindtechnologie Personen in Körben in die Höhe gehoben. Ein altertümlicher Fahrstuhl – hier als Darstellung im Codex Manesse um 1305 bis 1315.
1743
Besonders an den Königshöfen wurden Personenaufzüge eingebaut. Einer der bekanntesten ist wohl der «fliegende Stuhl» aus dem Jahre 1743, der im Schloss Versailles von König Ludwig dem XV. für seine Mätresse installiert wurde.
1766
Königin Maria Theresia liess 1766 einen Personenaufzug in die Wiener Kapuzinergruft einbauen. Als sie drei Wochen vor ihrem Tod im November 1780 darin stecken blieb, soll sie gesagt haben: «Das war ein Zeichen. Die Gruft will mich halt nimmer hergeben.»
1770
Die Erfindung der Dampfmaschine gegen Ende des 18. Jahrhunderts gibt dem Aufzug einen enormen Leistungsschub. Dank der Maschine können schwerere Lasten über längere Distanzen transportiert werden. Dampfbetriebene Aufzüge halten massenweise in den Bergwerken Einzug. Nach «Schicht im Schacht» wurden die Bergleute mit dem Aufzug nach oben befördert.
1793
Im Jahr 1793 wird der erste Aufzug mit Schneckengetriebe von Iwan Kulibin gebaut und im Winterpalast des russischen Zaren in St. Petersburg installiert.
1800
Ab dem frühen 19. Jahrhundert werden erste hydraulische Aufzüge in Fabriken installiert. Sie überwinden aber nur geringe Höhen in langsamem Tempo. Seilaufzüge haben technisch deutlich mehr Luft nach oben – doch die Gefahr eines Seilrisses ist gross. Verlässliche Sicherheitssysteme gibt es noch keine, Personenaufzüge sind daher selten.
1853
Entscheidend für den Siegeszug war die Erfindung des absturzsicheren Aufzugs. Im Jahr 1853 präsentierte der Konstrukteur Elisha Graves Otis auf der Weltausstellung in New York eine Innovation, die die Welt verändern sollte: die Fahrstuhlbremse. Auf einer Plattform über den Köpfen der Besucher schwebend, wies er seinen Assistenten an, das Tragseil zu durchschneiden. Otis stand felsenfest auf seiner Plattform, woraufhin er den legendären Satz aussprach: «All safe, gentlemen.» Alles sicher. Der Grundstein für die ersten Wolkenkratzer in New York war gelegt.
1880
Auf der Mannheimer Industrie-Schau 1880 führt Werner von Siemens erstmals einen Aufzug vor, der weder von einer laut fauchenden Dampfmaschine angetrieben wird, noch mit Gas- oder Wasserdruck arbeitet, sondern mit einem relativ kleinen Elektromotor unter der Kabine.
1882
Der erste Paternoster wurde 1876 in England entwickelt und in das Londoner Grand Post Office eingebaut, um die Pakete durch die Etagen zu transportieren. An Personenbeförderung dachte man erst 1882; zuerst mit Kettenantrieb, später mit Dampf. Der Paternoster funktioniert ein bisschen wie ein Flaschenzug. Einzelkabinen, die an Ketten befestigt und ständig im Umlauf sind, befördern üblicherweise zwei Personen.
1887
Der Erfinder Alexander Miles entwickelt 1887 einen Mechanismus zum automatischen Schliessen der Aufzugtüren und meldet seine Erfindung im selben Jahr zum Patent an.
1996
Markteinführung von Miconic 10, dem intelligenten Zielrufsteuerungssystem. Anstelle der Betätigung der Ruftaste erfolgt die Eingabe des Ziels via Tastatur. Miconic ist der Vorläufer von Schindler PORT, dem heutigen Transitmanagementsystem von Schindler.
2018
Schindler bringt Schindler R.I.S.E auf den Markt: Der autonome, selbstkletternde Installationsroboter bohrt im Aufzugsschacht Löcher für die Installation von Aufzügen. Schindler R.I.S.E macht diese effizienter und erhöht die Arbeitsplatzsicherheit für Monteure.