Für die Arbeit mit digitalen Methoden wie Building Information Modelling (BIM) brauchen wir ein einheitliches Verständnis über Begrifflichkeiten. Das sind die wichtigsten Begriffe zu BIM.
Ein 3D-Modell ist die Abbildung eines Teils der Wirklichkeit im Computer durch Abstraktion. Die Eingabe der Geometrie erfolgt zweckmässig mit einem geeigneten CAD-Programm. Hierbei werden der Geometrie verschiedene Bauteile wie Wand, Stütze und Decke zugeordnet. Jedes Bauteil ist ein Objekt im 3D-Modell.
(Lat. attribuere – zuteilen, zuordnen) ist ein konkretes Merkmal eines Objekts. Ein Objekt wird somit durch die Gesamtheit seiner Attribute eindeutig bestimmt.
Augmented Reality (erweiterte Realität) ist eine Technologie, bei der ein unmittelbares Bild der Realität mit computergenerierten virtuellen Inhalten überlagert wird. Dabei werden nicht nur die Daten aus dem 3D-Modell herangezogen; vielmehr können auch Sound, Video, Grafiken oder GPS-Daten eingebunden werden, was zu einer Erweiterung unserer Realitätswahrnehmung führt. Augmented Reality erschliesst Bauleitenden und Bauarbeitenden ganz neue Wege auf dem Gebiet der Interaktion.
Der BIM-Implementation-Plan ist ein Dokument, das BIM-bezogene Werkzeuge, Empfehlungen für Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Richtlinien zur Optimierung von Geschäftsprozessen beinhaltet. Der BIM-Implementation-Plan enthält eine Definition der BIM-Einsatzmöglichkeiten auf dem Projekt, eine Beschreibung der BIM-Projektziele sowie einen detaillierten Prozessablauf für die Schaffung, die Steuerung und die Kontrolle des Informationsflusses während des Projekts.
Unter Computer-Aided Design (CAD) versteht man das Verfahren, eine technische Zeichnung anhand eines Computerprogramms zu erstellen.
Bei Closed BIM arbeiten alle Planungsbeteiligten gleichzeitig in einem Gebäudemodell und in einem Hersteller-Datenformat. Da dies nur mit den Programmen einer Softwarefamilie möglich ist, müssen auch alle Planungsbeteiligten diese einsetzen.
Vorgehensweise zur Analyse von Gebäudemodellen. Hierbei werden dem CAD-Modell physikalische Eigenschaften wie die Kennwerte zu den Baustoffen, die Zeit in der Bauphase oder Verkehrsgrössen zugewiesen. Simuliert werden somit beispielsweise der Energieverbrauch, der Bauablauf oder Personenströme.
Drawing Exchange Format ist ein Dateiformat zur Übergabe von vektorisierten Daten. Das DXF-Format wird von den meisten CAD-Programmen unterstützt. Objektdefinitionen wie zum Beispiel «Wand» gehen beim Datenaustausch verloren.
Unabhängiger Standard zur Beschreibung von Gebäudemodellen verschiedener CAD-Systeme. Es werden neben den Geometriedaten auch weitere Eigenschaften der Gebäudestrukturen abgebildet. Definiert werden die IFC von der Industrieallianz für Interoperabilität (IAI). IFC ermöglicht den soft-wareübergreifenden Austausch von Bau- und Facility-Management-Daten verschiedener Anwendungen.
Interoperabilität ist die Fähigkeit verschiedener Systeme/Plattformen, Informationen auszutauschen und gleichzeitig in der Lage zu sein, diese Informationen ohne Verlust der erforderlichen Spezifikationen/Datenwerte zu verarbeiten.
Bei der 3D-Kollisionsprüfung handelt es sich um ein Verfahren zur effektiven Ermittlung, Überprüfung und Meldung von Konflikten innerhalb eines 3D-Bauwerkmodells. Die Kollisionsprüfung wird nicht nur einmalig durchgeführt, sondern in den kontinuierlichen Prozess der Planungsprüfung und -koordination eingebunden.
Ein 3D-Laserscanning ist ein dreidimensionales Aufnahmeverfahren, bei dem Oberflächenstrukturen mittels der Impulslaufzeit eines Laserstrahls berechnet werden. Es entsteht eine digitale Punktwolke mit einer definierten Anzahl Punkte und ihren zugehörigen Koordinaten. Aktuelle Abtastraten belaufen sich auf bis 100'000 Punkte pro Sekunde.
LOD beschreibt den Entwicklungsstand einzelner Bauteile, von der konzeptionellen Annäherung zu Beginn eines Projekts bis hin zur absoluten Präzision in der Darstellung.
Hinter Open BIM steckt der Ansatz, für die Zusammenarbeit in der Planungs-, Ausführungs- und Betriebsphase eines Gebäudes offene Standards und Workflows zu schaffen. Von buildingSMART und einer Reihe führender Softwareanbieter ins Leben gerufen, ermöglicht Open BIM den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen und gibt dadurch den Projektbeteiligten die Freiheit, sich für eine Software ihrer Wahl zu entscheiden.
Unabhängig von seiner Grösse und Komplexität durchläuft jedes Projekt grundsätzlich mehrere aufeinanderfolgende Phasen von der Anbahnung über die Planung, die Ausführung und den Abschluss bis hin zum Betrieb. Der Begriff Projektlebenszyklus beschreibt diese logische Abfolge.
Diese Anfrage auf Erteilung von Informationen ist ein Vorgang zur Einholung schriftlicher Informationen, die für die Entscheidungsfindung bezüglich der weiteren Vorgehensweise innerhalb des Prozesses erforderlich sind. In der Bauwirtschaft wird ein RFI oftmals in Fällen gebraucht, in denen Unklarheit über die Auslegung von Details, Spezifikationen oder Bauzeichnungen herrscht.
Quellen: Hochtief, BuildingSmart